Wer etwas erleben will, muss manchmal sehr früh aufstehen. So wie wir heute… um fünf Uhr hat der Wecker geklingelt und um sechs Uhr saßen wir alle startklar im Auto.
Das Ziel für heute war Milford Sound, einer und der bekannteste der 15 Fjorde im Fjordland. Hierher führt nur eine Straße und die ist aufgrund von Schneefall immer wieder gesperrt. Genau wie heute, allerdings hatten wir uns vorher informiert und wussten, dass sie am Morgen voraussichtlich wieder freigegeben wird. Die Sperrung ist in der Regel erst auf dem letzten Drittel und so konnten wir die ersten 1,5h ohne Probleme zurücklegen. Bis wir dann abrupt von einer Schranke und einem Schild „Road closed“ gestoppt wurden.
Nach circa 30 Minuten wurde die Straße allerdings geöffnet und wir konnten als erstes Auto (mit ein bisschen vordrängeln) auf die Passstraße fahren. Jetzt war es auch schon hell, die Sonne stieg immer weiter auf und hat uns die Fahrt bis nach Milford Sound vorbei an extrem steilen Berghängen versüßt.
Angekommen am Parkplatz mussten wir uns direkt beeilen um unser Schiff noch zu erwischen… Abfahrt war für 08:55 geplant und durch die Sperrung war der Zeitplan mit heißer Nadel gestrickt. Aber alles hat geklappt und wir konnten auch hier als erste (ja, Dreistigkeit siegt) den Preisführer unter den Ausflugsschiffen besteigen. Die Wahl war wieder auf „Jucy“ gefallen. Diese Firma macht scheinbar von Auto und Caravan Verleih, Backpacker Hotels und Ausflugsveranstalter alles was irgendwas mit Tourismus zu tun hat. Aber wir haben ja bisher nur positive Erfahrungen gemacht.
Auf dem doch recht großen Schiff waren wir zusammen mit circa 30 anderen Passagieren. Anscheinend hatten nicht viele Leute Lust so früh aufzustehen. Perfekt, also ab ins Fjord!
Die Natur ist hier wirklich krass beeindruckend, da sich die Berge über tausend Meter quasi senkrecht aus dem Wasser erheben und nach Regen sich überall kleine und große Wasserfälle an den Hängen bilden. Definitiv etwas, was man nicht verpassen sollte.
Nach der Tour sind wir noch etwas herumspaziert und haben dann den Rückweg nach Te Anau angetreten. Unterwegs gibt es dann noch zig Aussichtspunkte und kleinere Spaziergänge, die wir natürlich alle mitgenommen haben… hier begegnete uns unter anderem ein Kea (die einzigen Papageien, die in alpinen Gebieten leben), der gerade an unserem Auto knabberte, als wir wieder auf den Parkplatz kamen… coole Viecher und es gibt auch nur noch wenige Tausende dieser Vögel.
Erschöpft vom frühen Aufstehen, haben wir den restlichen Nachmittag im AirBnB mit rumliegen verbracht… heute Abend mussten wir ja wieder fit sein, denn der All Blacks Merch wollte ausgeführt werden. Kurz vor Acht sind wir dann in eine Sportsbar hier in Te Anau getingelt, haben etwas gegessen und dann um 23:15 Uhr zusammen mit den Einheimischen das Spiel Neuseeland gegen Kanada geschaut.
Dafür, dass Mittwoch war und man sich in Neuseeland in Bars eigentlich nicht betrinken darf, haben die sich ordentlich einen reingeschraubt. Auf die Nachfrage, wie das wohl ginge bekamen wir als Antwort, dass der Grad vom Betrunkensein Ansichtssache ist…
Cooler Abend und die All Blacks haben auch noch haushoch mit 63:0 gewonnen!
Morgen fahren wir wieder in nördliche Richtung. Nämlich nach Twizel nahe des Lake Tekapo.